Ein Häuschen mit Futter für Wildvögel im Garten oder am Balkon ist eine schöne Sache. Die fressenden Vögel lassen sich toll beobachten. Gleichzeitig hilft das zusätzliche Futter den Tieren, die im Winter nicht gen Süden ziehen. Die in unseren Breiten überwinternden Vögel haben es zu dieser Zeit nämlich nicht leicht. Finden sie bei starken Minustemperaturen nicht innerhalb einer Stunde nach dem Erwachen Futter, können sie ihre Körpertemperatur von über 40 °C nicht aufrecht erhalten und erfrieren. Die meisten im Handel erhältlichen Futtermischungen sind zwar nicht ungeeignet. Jedoch können Sie mit einer eigenen Mischung wesentlich genauer auf die Bedürfnisse der Vögel in der Umgebung eingehen. Außerdem enthalten Fertigmischungen trotz Kontrollen Samen des Beifußblättrigen Traubenkrautes (Ambrosia artemisiifolia). Denn das fördert leider die Ausbreitung dieser gebietsfremden Pflanze, deren Pollen beim Menschen hochgradig allergieauslösend wirken.
Welches Vogelfutter ist das richtige?
Wenn Sie nicht wissen, welche Vogelarten in der Umgebung vorkommen, sollten Sie auf eine Basismischung zurückgreifen. Diese allgemeine Körnermischung sollte aus zwei Dritteln Sonnenblumenkernen und einem Viertel Hanfsaat bestehen. Der Rest setzt sich aus Haferflocken und kleinen Sämereien, zum Beispiel Mohn und Hirse, zusammen. Je nachdem, welche Vögel an der Futterstelle auftauchen, können Sie dieses Angebot dann verfeinern.
Nüsse sind der ultimative Leckerbissen für die meisten Vogelarten. Denn sie enthalten viele Fette, die helfen, den hohen Energiebedarf der Gefiederten zu decken. Für kleinere Vogelarten sollten die Nüsse gehackt sein, mit ganzen Nüssen lassen sich auch Rabenvögel wie Elstern und Eichelhäher anlocken. In heißem Öl getränkte Haferflocken und Fettfutter, das sich einfach mit pflanzlichem Fett oder Rindertalg selbst herstellen lässt, werden ebenfalls von fast allen Vogelarten gerne gefressen. Auf keinen Fall dürfen Sie gesalzene und gewürzte Leckereien für Menschen auslegen. Auch Brot ist nicht geeignet, da es im Vogelmagen aufquellen kann.
Individuelles Vogelfutter
Häufige Besucher am Vögelhäuschen sind unter anderem Rotkehlchen und Amsel. Sie gehören beide zu den Weichfutterfressern und nehmen höchstens kleine Sämereien wie Mohn und Negersaat an. Wesentlich lieber mögen sie Obst und ungeschwefelte Rosinen. Obst sollte bei leichten Minustemperaturen nur am Stück und bei starkem Frost gar nicht angeboten werden, da es sonst gefriert. Am liebsten werden Äpfel angenommen. Ein besonderer Leckerbissen für die Empfindlicheren unter den Weichfutterfressern, etwa den Zaunkönig, sind Insekten wie Mehlwürmer und Bienenlarven. Es gibt auch Weichfutterfresser, die sich im Winter auf Körnernahrung umstellen. Dazu zählen Meisen, Kleiber und Spechte. Sie fressen am liebsten Fettfutter in Form von Meisenknödeln oder -ringen.
Die häufigsten Körnerfresser an der Futterstelle sind Sperlinge und Finken, dazu gehören Grünling, Buchfink, Kernbeißer und Gimpel. Mit ihrem kräftigen Schnabel sind sie eher auf grobe Sämereien wie Hanf und Getreide spezialisiert, wobei die Getreidekörner in Wasser aufgequollen angeboten werden können. Mais wird von manchen Arten gerne geschrotet angenommen, ganze Körner sind hingegen nicht so beliebt.
Wie viel Futter soll ich für die Wildvögel auslegen?
Die Futtermenge sollten Sie an die Zahl an Vögeln anpassen, die die Futterstelle besuchen. Das Futter sollte nicht über mehrere Tage im Futterhaus liegen, vor allem Obst und Insekten nicht. Andererseits sollte immer welches vorhanden sein, damit die Vögel im Notfall stets darauf zurückgreifen können. Viel Spaß beim Beobachten der hoffentlich zahlreichen und vielfältigen gefiederten Besucher!